Mittwoch, 26. Oktober 2016

Neue Schmetterlingswiese am Appelhofweiher

© Live to Love Germany

Am Sonntag den 16.10.16 haben wir zusammen mit dem NABU-Hamburg die Schmetterlingswiese am Appelhofweiher in Steilshoop erweitert und eine Müllsammelaktion durchgeführt.

Michael Kasch vom NABU berichtete, dass viele der im letzten Jahr gepflanzten Blumen gut angewachsen sind. Das gute Nahrungsangebot und einige ungemähte Wiesenbereiche förderten die Eiablage der Schmetterlinge und die Raupen fanden auch genug zu fressen, es gab mehr Schmetterlinge als im Vorjahr. Wegen des guten Erfolgs haben wir die Fläche der Schmetterlingswiese daher in diesem Jahr verdoppelt.

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Zunächst wurde die Erweiterungsfläche abgesteckt, dann wurde die Grasnarbe in Soden abgestochen und vorsichtig abgetragen damit die Soden später noch verwendet werden konnte. Die freigelegte Bodenfläche haben wir mit Sand vermischt und mit Nachtkerzen, Hornklee, Wiesenflockenblumen und Wegwarte bepflanzt. Um die Pflanzen zu schützen haben wir die Fläche abschließend mit Flatterband umgeben und daran kleine Infoblätter angebracht was und warum dort gepflanzt wurde.

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Am Appelhofweiher wurden vom NABU Eisvögel gesichtet, die Eisvögel haben dort in der Nähe sogar gebrütet. Für unser Müllsammelteam war das ein großer Ansporn um einen Teil des Uferbereiches von Styropor und Kleinstplastik zu reinigen. Gerade kleine Kunststoffteile werden von Fischen gefressen und gelangen so über die Nahrungskette zu den Eisvögeln die daran, ebenso wie die Fische, sterben können. In kurzer Zeit waren unsere Müllsäcke voll und der Uferbereich sah eindeutig sauberer aus als zuvor.

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Durch unsere Aktionen zogen wir die Aufmerksamkeit einiger spazierender Anwohner auf uns. Wir kamen miteinander ins Gespräch und konnten sie bei Kaffee und Kuchen über unsere Aktionen informieren. Unser Engagement wurde von den Anwohnern sehr geschätzt und wir alle zusammen freuen uns auf eine bunte Wiese mit vielen Schmetterlingen im nächsten Sommer.

© Live to Love Germany

Sonntag, 23. Oktober 2016

Ich bin Leben




Es wird Herbst, die Wildgänse ziehen in perfekter Formation und unter lautem Rufen gen Süden.
Ihr Ruf wir vernommen.

Mensch:
"Die Wildgänse ziehen früh in diesem Jahr, es wird bestimmt einen kalten Winter geben.
Letztes Jahr war es so warm, da habe ich mich gar nicht um eine neue Winterjacke gekümmert, jetzt wird es aber Zeit.
Heute werde ich shoppen gehen.
Was will ich eigentlich ? Naja, was Stylisches sollte es sein und auf jeden Fall warm und kuschelig. Aber auch nicht so dick und schwer, federleicht wäre schön. Federleicht ? Das ist doch die Idee, eine Daunenjacke wäre perfekt. Aber zu teuer darf die Jacke natürlich nicht sein, vielleicht gibt es bei Daunenjacken auch Schnäppchen.
Heute wird mein Shoppingtag und mit einem stylischen Daunenschäppchen wäre ich sehr glücklich."

Gans:
"Ich habe die Seelen der Ahnen fliegen gehört, mein sehnen begleitet sie.
Es ist eng, dämmrig und heiß, ich habe Durst. Das Wasser ist am anderen Ende des Stalls, ich stehe auf und meine Welt besteht wieder nur aus Schmerzen. Ich lasse mich zurücksinken, ich bin zu schwach, ich schaffe es nicht bis zum Wasser.
Die Arbeiterin gestern war unerfahren, gleich zu Beginn riss sie zusammen mit meinen Daunen ein großes Stück Fleisch aus meiner Brust. Durch den Schmerz habe ich mich kurz bewegt, sie packte meinen Hals und zerrte mich zurück. Schmerz fuhr vom Hals durch mich durch und meine Muskeln spannten sich an. Sofort wurde ich nur noch fester gepackt und einklemmt. Als mein Flügel dabei brach, konnte ich nicht einmal mehr zucken.
Seit ich in den Stall zurückgeworfen wurde kauere ich nun hier, aber nicht mehr lange.
Ich spüre wie sich meine Seele von meinem geschundenen Körper zu lösen beginnt.
Was immer heute auch geschieht, ich fühle Erleichterung. Denn ich weiß heute Nacht werde ich wieder mit meinen Ahnen fliegen dürfen."

Die Daunenverarbeitung verursacht unnötiges Tierleid.
Lebendrupf ist in der EU zwar außerhalb der Mauser der Tiere verboten, aber durch dieses Schlupfloch befinden sich alle gerupften Gänse im Zweifelsfall ganzjährig in der Mauser. In Asien gibt es keinerlei Einschränkungen von Lebendrupf. Bei ungefähr 16.000.000 Kg Daunen die allein Deutschland pro Jahr importiert, kann man sich das Ausmaß des Leids der Tiere kaum vorstellen.

Jahrhunderte lang haben Gänse unsere Tempel bewacht, unsere Städte und Heere vor Feinden gewarnt und unsere Gebete zu den Göttern getragen. Viele Kulturen haben die Gänse wegen ihrer hohen sozialen Kompetenz und lebenslangen Treue verehrt. Als Dank wurde die Gans im Westen vielerorts in Stadt- oder Familienwappen aufgenommen. Auch in der sakralen Ornamentik Asiens ist die Gans zu finden.

Der Verzicht auf Daunenkissen, -decken und -jacken ist Deine persönliche Möglichkeit das Leiden ein wenig zu verringern, vielen Dank dafür.