Montag, 1. Juni 2015

Ein Dialog im Zug

Neulich im Zug war ich Zeuge eines spannenden Dialogs zwischen einem Dirigenten und einer
Sängerin, den ich gern teilen würde. Mich hat er glücklich gemacht und klingt bis heute noch nach.
Liebe Grüße
Gesa

Sie:  Eigentlich hat jeder in einem Gefüge seine Aufgabe, die es zu erfüllen gilt-
       wie Räder, die miteinander laufen. Nur in der Verbindung kann
       das Gefüge als Ganzes in seinem Potential wirken.

Er:   Ja genau. Problematisch wird es, wenn einer besser oder mehr sein
       möchte als ein anderer in dem Gefüge - wohlmöglich die Aufgabe
       nicht mehr erfüllt wird.
       Nach meiner Erfahrung geht es persönlich auch nicht immer nach „oben“ weiter
       im Beruf. Es kann mal stehenbleiben. Oder es geht scheinbar auch nach „unten“.

Sie:  Dann bleibt man am besten gelassen. Erst einmal akzeptieren – das es
       so ist und einfach weiter tun, was zu tun ist, um in Frieden zu sein.

Er:   Ich arbeite wirklich gern mit Dir zusammen.

Sie:  Ich auch mit Dir. Es gab eine Zeit, als Du anfingst zu dirigieren (in der Oper)
       da dachte ich „oh nee“ - will der mich bestimmen?! Das wollte ich nicht.
       Doch dann habe ich mich einfach drauf eingelassen.

Er:   In dem Moment konnte ich geben, gleichzeitig bekam ich etwas von
       Dir. Es geht in einem auf – nehmen und geben, geben und
       nehmen, ist nicht mehr zu unterscheiden, es lebt-
       das ist wunderbar!

Sie:  Dies geht nur, wenn man sich innen verbindet – offen ist und lauscht,
        was kommt jetzt und sich einlässt.

Er:   Es ist so wichtig mit dem verbunden zu sein, was man tut – und man nicht
       einfach nur seine Aufgabe macht – das macht dann kein Spaß!

1 Kommentar:

  1. Danke für diesen besonderen Eintrag!

    Der Dialog ist getragen von einem tiefen Verständnis sozialer Kompetenz.





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